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Förderprogramm für Mehrwegwindeln

Pressemitteilung vom 10.08.2022

Müll vermeiden mit Stoffwindeln

Laut Bundesumweltministerium werden 95% aller Babys mit Einwegwindeln gewickelt. Pro Kind verursachen Wegwerfwindeln im Schnitt 1 Tonne Müll und machen in Deutschland die größte Einzelposition des Restabfalls aus. Ein weiteres Problem: Durch die Zusammensetzung der Wegwerfwindel, mit Saugkern und absorbierenden Materialien, kann der Windelmüll nicht rückstandslos verbrannt werden. Und diese Reste wiederum werden als Sondermüll entsorgt. Das verursacht sehr hohe Entsorgungskosten.

Die Wallfahrtsstadt Kevelaer bringt nun ein Förderprogramm für Stoffwindeln auf den Weg, um Eltern und Erziehungsberechtigten, die sich für die müllfreie Alternative zu Wegwerfwindel entscheiden, zu unterstützen. Andere Kommunen wie Geldern und Wachtendonk bezuschussen die Windelvariante aus Stoff bereits. Mehrwegwindeln kosten pro Kind zwischen 400 und 800 , hinzu kommen Energiekosten fürs Waschen und Trocknen. Im Gegensatz zu Wegwerfwindeln mit rund 1.500 € auf die gesamte Wickelzeit verteilt also erheblich günstiger. Trotzdem stellt die hohe Investition auf einen Schlag ein größeres Hindernis dar, als die verteilten Kosten der Einwegwindeln. Ein weiterer Pluspunkt für das Mehrwegwindel-System: Stoffwindeln können auch für das nächste Kind wiederverwendet werden. So spart man enorm viel Geld ein.

Die Verwendung von Mehrwegwindeln wird von der Wallfahrtsstadt mit einem Zuschuss von 25% der Anschaffungskosten, maximal 100 Euro, pro Familie unterstützt. Bei Mehrlingen, wird jedes angeschaffte Windelsystem bezuschusst. „Wir haben selbst sechs Kinder mit Stoffwindeln gewickelt – da lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall“, so Bürgermeister Dr. Dominik Pichler. „Auch, wenn man die Energie- und Wasserressourcen für das Waschen der Stoffwindel berücksichtigt, sind sie immer noch die umweltfreundlichere Wickelalternative.“

Aber, wie funktionieren Stoffwindeln eigentlich?

Ganz so, wie man sich die gute alte Stoffwindel vorstellt, ist es heute nicht mehr. Es gibt keinen meterlangen Stoff, der mehrfach um den Baby-Popo gewickelt wird. Im Gegenteil: Die Mehrwegwindeln ähneln in ihrer Handhabung der Wegwerfwindel und sind – je nach Hersteller – in verschiedenen Designs erhältlich.

Mittlerweile gibt es unterschiedliche Windel-Systeme z.B. „All-in-One“- oder Kombi-Systeme. Ihre Funktion besteht darin Flüssigkeit im Inneren aufzusaugen und das Austreten der Flüssigkeit nach außen zu verhindern. Deshalb bestehen die Windelsysteme aus verschiedenen Materialien. Dem innenliegenden Saugmaterial und einem Windelhöschen für Außen. Das Innenmaterial wird z.B. aus saugfähigen Naturfasern wie Baumwolle oder Hanf oder aus synthetischen Fasern wie Mikrofaser oder Bambusviskose hergestellt. Jedes Material hat andere Vorteile, die Eltern und Erziehungsberechtigte für sich und ihr Kind abwägen sollten.

Bei den „All-in-One“-Systemen sind Innen- und Außenmaterial fest miteinander verbunden. Bei den Kombi-Systemen werden die Bestandteile ineinandergelegt. Das hat den Vorteil, dass man die Innenteile einzeln waschen kann und das Außenhöschen – wenn es denn sauber geblieben ist – weiterverwenden kann. Geschlossen werden die Höschen der Mehrwegwindel mit Druckknöpfen oder Klettverschluss.

Mehr Infos zum Förderprogramm der Mehrwegwindeln sowie das Antragsformular finden Sie hier: www.kevelaer.de/mehrwegwindeln

Förderprogramm für Mehrwegwindeln

Ansprechpartner

Sébastien Belleil

Wallfahrtsstadt Kevelaer (Rathaus)

Peter-Plümpe-Platz 12

47623 Kevelaer

Lena Brey

Wallfahrtsstadt Kevelaer (Rathaus)

Peter-Plümpe-Platz 12

47623 Kevelaer