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Frisches Trinkwasser aus 20 Metern Tiefe

Während sich die Einen an sommerlichen Temperaturen erfreuen, kümmern sich die Stadtwerke Kevelaer darum, dass niemandem das Trinkwasser ausgeht. Bis zu 7.500 Kubikmeter Trinkwasser, also bis zu 7.500.000 Liter pro Tag wurden im heißen Sommer 2020 beispielsweise zum Trinken, Waschen, zum Duschen, zum Befüllen der Pools oder zum Bewässern der Gärten genutzt. Das sind rund 65 Prozent mehr als an einem durchschnittlichen Tag mit 4.500 Kubikmetern. Anna-Christina Walter, Technische Leiterin bei den Stadtwerken Kevelaer, versichert jedoch: „Dass es aufgrund der hohen Temperaturen zu Engpässen kommt, können wir ausschließen“. Zu Spitzenzeiten waren seinerzeit alle vier Brunnen auf Keylaer zur Förderung des Wasserbedarfs im Einsatz – normalerweise reicht es, wenn zwei Brunnen das Trinkwasser fördern. Damit das Wassernetz in Kevelaer solche Verbrauchsspitzen auch in Zukunft zuverlässig meistert, haben die Stadtwerke Kevelaer nun einen fünften Brunnen bohren lassen.

Versorgungssicherheit

Wir haben das gesamte fast 240 Kilometer lange Leitungsnetz immer im Blick und investieren permanent in die Erhaltung und den Ausbau,“ erläutert der Betriebsleiter der Stadtwerke Kevelaer, Hans-Josef Thönnissen. Die Versorgungsicherheit der etwa 29.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Kevelaer steht dabei an vorderster Stelle. In Folge des Klimawandels müsse damit gerechnet werden, dass häufiger alle vier Brunnen gleichzeitig genutzt werden - Fachleute sprechen hier von einer Klimafolgeanpassung. Daher habe man sich auch eingehend mit der Frage beschäftigt: Was geschieht, wenn einer der vier Brunnen ausfällt? Ein fünfter Brunnen wurde geplant. Hierzu musste zunächst ein Antrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf als Obere Wasserbehörde gestellt werden. Nach der erteilten wasserrechtlichen Genehmigung ging es an die Umsetzung des rund 300.000 Euro teuren Projekts. Der neue Brunnen 5 befindet sich ebenfalls in der Brunnengalerie auf Keylaer und fördert das frische Trinkwasser aus bis zu 20 Metern Tiefe. Bis zu 128.000 Liter, kurz 128 Kubikmeter Wasser können dabei zusätzlich pro Stunde durch die Leitungen fließen. Dabei gehen die Vorsorge für die Zukunft und die Belange des Naturschutzes Hand in Hand: „Die Bezirksregierung hat uns die Erlaubnis erteilt, 2 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr zu fördern. Diese Menge bleibt auch mit fünf Brunnen gleich,“ unterstreicht Hans-Josef Thönnissen. Dass diese Menge auch künftig reicht, da ist man sich bei den Stadtwerken mit Blick auf die Fördermengen der vergangenen Jahre sicher: Wurden in 2017 insgesamt 1,583 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert, waren es in den folgenden Jahren 1,667 Millionen (2018) und 1,653 Millionen (2019) gefolgt von 1,769 Millionen in 2020. 2021 ging die Fördermenge dann wieder etwas zurück auf 1,658 Millionen Kubikmeter Wasser.

Erste Güte

Wer bei uns Trinkwasser aus der Leitung entnimmt, kann auch in Zukunft sicher sein, ein Lebensmittel erster Güte zu erhalten,“ versichert Anna-Christina Walter. Das zeige sich am Beispiel Nitrat-Belastung. Die Nitratbelastung im Mischwasser aus den bisherigen vier Förderbrunnen habe schon immer unter dem erlaubten Grenzwert von 50 mg/l gelegen. „Jüngst lag sie sogar bei unter 20 mg/l.“ Auch die Proben aus dem neuen Brunnen 5 zeigen vergleichbare Werte. Neben den Proben, die regelmäßig von einem unabhängigen Institut entnommen werden, trägt auch Wasserwerksmeister Arno Voss Sorge dafür, dass das Wasser aus dem Hahn bedenkenlos genossen werden kann. Auch bei seiner Arbeit spielt der Naturschutz und die Hygiene eine große Rolle: So wird das geförderte Wasser in Kevelaer ohne Chlor abgegeben. Zudem wird im Rahmen eines Dauermonitorings der Einfluss der Wasserentnahme auf die Entwicklung dieses wertvollen Naturraums dokumentiert. Hierfür wird die Menge des Grundwasservorkommens regelmäßig an 60 Pegelmessständen kontrolliert.

 

Eine Frau und ein Mann stehen hinter einem großen grünen Kasten, in dem große Rohre zu sehen sind.
Anna-Christina Walter, Technische Leiterin der Stadtwerke Kevelaer,
und Arno Voss, Wasserwerksmeister, am neuen Brunnen 5 auf Keylaer.

 

Eine Frau und ein Mann stehen an einem Förderbrunnen.             Das Rohrsystem eines Förderbrunnens.
So sieht es in der sog. Brechtelstube aus.

Ansprechpartner

Anna-Christina Walter

Stadtwerke Kevelaer

Kroatenstraße 125

47623 Kevelaer