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Eichenprozessionsspinner

Informationen zum Eichenprozessionsspinner enthält das angehängte Informationsblatt.

Größe eines Eichenprozessionsspinner im Vergleich mit einem Cent

Der Kontakt mit den Raupenhaaren des Eichenprozessionsspinners kann für Menschen, insbesondere für Kinder unangenehme Folgen haben.

Hautauschlag vom Eichenprozessionsspinner

Die mit Widerhaken versehenen, nur zwei bis drei mm kleinen Gifthaare, die sich leicht von den Raupen ablösen, bleiben für den Menschen etwa ein Jahr lang gefährlich. Die Berührung mit den Haaren des Eichenprozessionsspinners kann pseudoallergische Reaktionen an Schleimhäuten und am ganzen Körper hervorrufen. Der Eichenprozessionsspinner, lateinisch Thaumetopoea processionea, tritt hauptsächlich an Eichenbäumen auf.

Die Raupen des unscheinbaren Falters schlüpfen Ende April/Anfang Mai aus den Eiern und leben zunächst gesellig in Familienverbänden, um unentwegt die frisch getriebenen Eichenblätter zu fressen. Erst ab dem dritten von insgesamt sechs Larvenstadien werden die giftigen Haare gebildet. Ende Mai/Anfang Juni gehen die Raupen in langen Reihen, den typischen Prozessionen, auf Wanderschaft und legen an Stämmen und Ästen gespinstartige Nester an, die bis zu einem Meter lang werden können. Sie verpuppen sich Ende Juni/Anfang Juli, um Anfang August als Falter zu schlüpfen. Nach dem Hochzeitsflug legen die Falter in den Oberkronen der Eichen ihre Eier ab, aus denen im nächsten Jahr Raupen schlüpfen.

Entwicklungsstadien des Eichenprozessionsspinners als Jahreskalenderdarstellung

Der ökologische Schaden durch den Blattfraß der Eichenprozessionsspinner ist für die betroffenen Bäume eher gering, weil sie abgefressene Blätter neu bilden können. Auch einmaliger Kahlfraß bleibt meist ohne größere Auswirkungen. Erst wenn die Bäume mehrmals hintereinander kahlgefressen werden, sind die Eichen ernsthaft gefährdet. Auf eine mechanische oder chemische Bekämpfung wird im Wald meistens verzichtet. Notwendig ist sie dagegen in Grünanlagen und an Stellen, wo sich regelmäßig Menschen in der Nähe der Bäume aufhalten. Eine Bekämpfung mit einem biologischen Mittel, einem Bakterium, das die Raupen befällt, ist nur im Frühjahr bis zum 10. Mai sinnvoll. Später können andere Insektizide eingesetzt werden, für deren Einsatz im öffentlichen Grün aber eine Genehmigung nach dem Pflanzenschutzgesetz erforderlich ist.

Eichenprozessionsspinner auf einem Ast

Während der Prozessions- und Nesterbildung können die Tiere einschließlich der Nester auch mit großen Staubsaugern von den Bäumen entfernt werden. Erfahrungen aus Holland zeigen, dass die Gifthaare durch Einblasen in einen mit Wasser gefüllten Behälter unschädlich gemacht werden können. Auch Verbrennen oder Absammeln der Nester ist möglich. Dabei ist aber unbedingt auf einen ausreichenden Schutz der ausführenden Person zu achten. Dort, wo der Eichenprozessionsspinner verstärkt mit Menschen in Berührung kommen kann, stellt diese Raupe eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Dieses Gefahrenpotenzial muss kurzfristig und rechtzeitig beseitigt werden. Die an öffentlichen Straßen und Plätzen sowie im Bereich von öffentlichen Gebäuden vorhandenen Eichenbäume werden seitens der Wallfahrtsstadt Kevelaer auf einen eventuellen Befall mit dem Eichenprozessionsspinner untersucht. Die aufgefundenen Gespinste werden vom städtischen Bauhof mittels spezieller Absauggeräte entfernt und fachgerecht entsorgt.

Eichenprozessionsspinner auf einem Ast

Die fachgerechte Beseitigung des Eichenprozessionsspinners von Eichenbäumen auf privaten Grundstücken ist Aufgabe des jeweiligen Grundstückseigentümers oder des Besitzers. Die Beseitigung ist auch auf privaten Grundstücken dringend erforderlich. Die Beseitigung der Gespinste kann unter anderem von Garten- und Landschaftsbauunternehmen vorgenommen werden. Entsprechende Adressen von Fachfirmen sind z.B. in den „Gelben Seiten" der Deutschen Telekom enthalten.

Bei weiteren Fragen zu dieser Dienstleistung wenden Sie sich bitte an den entsprechenden Ansprechpartner.