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Kommunale Wärmeplanung Kevelaer

Pressemitteilung vom 17.11.2023

Kommunale Wärmeplanung und Klimafolgenanpassung in Kevelaer

In der letzten Sitzung des Ausschusses für Klima, Umwelt und Gebäude (KLUG) der Wallfahrtsstadt Kevelaer am 14.11.2023 wurde unter anderem über die Kommunale Wärmeplanung sowie über den Sachstand zur Anpassung an die Klimafolgen berichtet.

Mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Endenergie wird für die Wärmebereitstellung eingesetzt. Daher ist es für Kommunen besonders wichtig, sich mit einer klimafreundlichen Wärmeversorgung auseinanderzusetzen.

In Kevelaer gab es in den letzten Jahren zwar eine Zunahme der Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien, trotzdem waren die wichtigsten Energieträger beim Wärmeenergieverbrauch im Jahr 2020 noch immer Erdgas (52 %) und Heizöl (33 %).

Während im Jahr 2020 bereits 119 % des Stromverbrauchs in Kevelaer durch lokale erneuerbare Energien produziert wurden, lag dieser Anteil beim Wärmeverbrauch lediglich bei ca. 8 %.

Darum hat die Wallfahrtsstadt Kevelaer bereits Anfang Oktober dieses Jahres mit der Kommunalen Wärmeplanung begonnen. Die Erstellung des kommunalen Wärmeplans wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz vom 01.10.2023 bis zum 30.09.2024 gefördert. Unterstützt wird die Verwaltung durch den externen Dienstleister HORIZONTE-Group GmbH aus Bochum.

Was beinhaltet die kommunale Wärmeplanung?

In einer Bestandsanalyse wird ermittelt, wie viel Wärme gebraucht oder wie geheizt wird und welche Emissionen dies verursacht. Als nächstes folgt eine Potenzialanalyse, in der die Möglichkeiten zur Umsetzung der Wärmewende in Kevelaer detailliert untersucht werden. Darauf aufbauend werden Szenarien erstellt, wie die Wärmeversorgung langfristig aussehen kann sowie entsprechende Maßnahmen erarbeitet.

Für Stadt und Planungsbüro ist es außerdem wichtig, die Bevölkerung von Anfang an zu informieren und alle Beteiligten einzubeziehen, bspw. über Beteiligungsformate.

Was ist ein Wärmeplan?

Ein Wärmeplan ist ein strategischer Fahrplan für die kommenden Jahre, an dem sich alle Akteure der Stadt orientieren können. Er zeigt auf, ob es ein klimafreundliches Wärmenetz gibt oder geben wird, an das ein Gebäude angeschlossen werden kann und bietet somit Planungs- und Investitionssicherheit. Er soll alle 5 Jahre fortgeschrieben werden.

Rechtlicher Hintergrund

Gesetzlich vorgeschrieben wird die Kommunale Wärmeplanung durch das Wärmeplanungsgesetz, welches am 1. Januar 2024 in Kraft treten soll. Kommunen wie Kevelaer mit weniger als 100.000 Einwohner*innen müssen bis zum 30.06.2028 einen Wärmeplan erstellt haben. Mit dem Gesetz soll eine treibhausgasneutrale und zugleich wirtschaftliche Wärmeversorgung bis 2045 erreicht werden.

Verknüpft ist das Wärmeplanungsgesetz außerdem mit dem Gebäudeenergiegesetz. Ab dem 1. Januar 2024 gilt, dass jede neu eingebaute Heizung in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. In Gebieten außerhalb von Neubaugebieten und bestehenden Gebäuden gelten längere Fristen. Wird in einer Kommune durch einen kommunalen Wärmeplan ein Gebiet als bspw. Wärmenetzgebiet ausgewiesen, ist der Einbau von Heizungen mit 65 % erneuerbarer Energien bereits dann verbindlich. Wichtig zu beachten ist, dass es sich dabei nur um neu installierte Heizungen handelt. Funktionierende Heizungen dürfen erstmal weiterlaufen und defekte Heizungen repariert werden.

Klimafolgenanpassung in Kevelaer

Nicht nur im Bereich des Klimaschutzes und der Einsparung von Treibhausgas-Emissionen möchte sich Kevelaer gut aufstellen, sondern auch bezogen auf die Folgen des Klimawandels.

Zunehmende Hitzetage, Starkregen oder Trockenheit sind auch in Kevelaer bereits spürbar. Um auf diese Situationen reagieren zu können, soll für Kevelaer ein Klimaanpassungskonzept erstellt werden. Dafür reicht die Stadt einen Antrag für das Förderprojekt „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ bei der ZUG ein. Über dieses soll nicht nur die Erstellung des Konzepts, sondern auch eine Personalstelle als Klimaanpassungsmanager bzw. Klimaanpassungsmanagerin gefördert werden.

Kommunale Wärmeplanung in Kevelaer

 

Ansprechpartner

Maike Böhm

Wallfahrtsstadt Kevelaer (Rathaus)

Peter-Plümpe-Platz 12

47623 Kevelaer