Kevelaer blüht auf: Schutz für Insekten

Pressemitteilung vom 16.10.2018

Das Stadtmarketing und der städtische Betriebshof sorgen zusammen mit neun lokalen Gartenbaubetrieben bei der Aktion „Kevelaer blüht auf“ nicht nur für herbstlich bepflanzte Blumenbeete in der Innenstadt, sondern streben auch den Erhalt und Schutz der bedrohten Insektenwelt an. Ihr gemeinsames Ziel: Dem Insektensterben entgegenwirken und Hobbygärtnern Inspirationen für den eigenen Garten geben.

Drastischer Rückgang in der Insektenwelt

Laut dem Fachmagazin „Plos One“ und der darin im Herbst 2017 veröffentlichten Studie, hat in den vergangenen 27 Jahren in Teilen Deutschlands mehr als 75 Prozent des Bestands und der Artenvielfalt an Insekten abgenommen. Der Hauptgrund hierfür sind wir Menschen. Neben dem Gebrauch von Pestiziden in der industriellen Landwirtschaft tragen auch Steinwüsten in Vorgärten, Kiesbeete und penibel rasierte Rasenflächen in privaten Gärten dazu bei, dass es wesentlich weniger insekten- und vogelfreundlichen Lebensraum gibt. Die drastische Konsequenz: Wenn sich das Insektensterben fortsetzen sollte, wird das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten und somit werden nach und nach frisches Obst und Gemüse zu seltenen und teuren Luxusgütern.

Was kann man selbst zum Schutz beitragen?

Jeder, der einen Balkon oder eigenen Garten besitzt, kann einen Beitrag zur Verhinderung des Insektensterbens leisten. In den heimischen Balkonkästen bietet sich vor allem das Pflanzen von Kräutern wie Lavendel, Thymian, Minze, Basilikum oder Schnittlauch an. Im eigenen Garten gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas Gutes für die kleinen Tiere zu tun. Es hilft schon, wenn ein paar Quadratmeter vom Rasen selten gemäht werden und das Unkraut stehen bleiben darf. Eine Alternative ist es, im Herbst aus dem heruntergefallenen Blättern von Bäumen kleine Laubhaufen zusammen zu rechen, diese stellen wichtige Nährstofflieferanten dar und bieten Insekten, Vögeln, Amphibien und vielen Säugetieren wie Igel und Spitzmaus überlebenswichtige Winterquartiere. Ein Laubhaufen in einer schattigen und windstillen Ecke, der bis ins späte Frühjahr liegen bleiben kann, isoliert und hält die Tiere im Winter schön warm. Der Einsatz von Totholz, also beispielsweise einem verrotteter Baumstamm, an einer sonnigen Stelle im Garten dient vielen Nützlingen als Unterschlupf, Nahrung oder auch als Baumaterial. Zudem schließt sich durch die Zersetzung auch der Nährstoffkreislauf und umliegende Pflanzen erhalten so viele wichtige Nährstoffe. Einfach umsetzbar, kostengünstig und ohne großen zeitlichen Aufwand lassen sich diese Tipps umsetzen, damit Insekten und Kleintiere die kalte Jahreszeit besser überstehen.

Kevelaer geht mit gutem Beispiel voran

Das Projekt „Kevelaer blüht auf“ nimmt selbstverständlich das hitzige Thema rund um den massiven Rückgang der Insekten auf und will diesem bestmöglich entgegenwirken. Die großzügige Unterstützung der Gartenbaubetriebe Walter Baumann & Söhne GbR, Boland, Günter Gesthüsen, dem internationalen Blumen-großhandel Eurofleurs, Gärtnerei Ludger & Andreas Halmans GbR, Gartenbau Johannes Heekeren, Janßen, Thoenissen und dem Gartenbaubetrieb Dirk Angenendt ermöglicht es neben der herbstlichen Bepflanzung der Innenstadt-Beete auch die Grünfläche auf dem Peter-Plümpe-Platz neben dem Rathaus umzugestalten. „Hierbei wird der Fokus auf die Einbindung von Totholz gelegt. Dies ist nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern bietet auch für viele Insekten und Kleintiere einen perfekten Lebensraum“, so Johannes Baaken, Leiter des städtischen Betriebshof. Bürgermeister Dr. Dominik Pichler bedankt sich im Namen der Wallfahrtsstadt Kevelaer herzlich bei den beteiligten Gartenbaubetrieben und für die gute Zusammenarbeit. Auch die Klimaschutzmanagerin der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Nina Jordan, ist begeistert von der Aktion: „Die Bepflanzung verschönert nicht nur das Stadtbild, bei diesem Projekt wird auch darauf geachtet, zum Schutz der Insekten beizutragen.“ Die Beet-Neugestaltung soll Gartenbesitzer dazu inspirieren, selbst zu „Insektenrettern“ zu werden und somit auch einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung des ökologischen Gelichgewichts zu leisten.