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Hygieneautomaten für Menstruationsprodukte

Pressemitteilung vom 24.08.2022

Testphase in Kevelaer gestartet

Bis zu 20.000 Euro geben Mädchen und Frauen verschiedenen Berechnungen zufolge im Laufe ihres Lebens für Menstruationsprodukte aus. Laut einer repräsentativen Studie haben aber allein in Deutschland ein Viertel der Mädchen und Frauen nicht die finanziellen Mittel, um sich ausreichend mit Binden und Tampons zu versorgen. Das führt oft dazu, dass Betroffene während der Periode nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und z.B. dem (Sport-) Unterricht fernbleiben.

Um dem Thema Menstruation mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Menstruierende finanziell zu entlasten, bringt die Wallfahrtsstadt Kevelaer nun Hygieneautomaten in der Öffentlichen Begegnungsstätte (ÖBG) sowie an den weiterführenden Schulen in Kevelaer an. „Neben dem finanziellen Aspekt spielt aber auch die Scham eine große Rolle. Vor allem jungen Mädchen ist es häufig unangenehm, andere nach einem Tampon zu fragen,“ so Christiane Peulen, Gleichstellungsbeauftragte der Wallfahrtsstadt Kevelaer. Dies bestätigen auch beide Schulleitungen der weiterführenden Schulen, die sich durch das Projekt einen schamfreieren und sensibleren Umgang mit dem Thema erhoffen. „Um im Bedarfsfall den Zugang zu Binden und Tampons zu erleichtern, wollen wir mit den Hygieneautomaten eine unkomplizierte und problemlose Lösung bieten“, so Christiane Peulen weiter. Die Periodenprodukte können einfach entnommen werden. Ein Automat umfasst 160 Tampons und 50 Binden.

Die Vertretungen der Schulen freuen sich sehr darüber, dass die Automaten nun in ihren Schulen in einer (Mädchen-)Toilette angebracht werden. In der ÖBG hängt der Automat im Erdgeschoss in der Damentoilette. Die Befüllung erfolgt durch das Personal der Einrichtungen (Hausmeister, Reinigungskräfte). Die ersten drei Automaten werden zunächst testweise für ein halbes Jahr angebracht, danach ziehen die Beteiligten ein Fazit, wie die Automaten angenommen wurden und ob man das Angebot ggf. ausweitet und weitere Automaten z.B. in städtischen Sport- oder Jugendstätten anbringt.

Neben den Automaten gibt es begleitend jeweils Plakate in zehn Sprachen. Scannt man den QR-Code auf dem Plakat, gelangt man direkt zu einer Website mit bebilderter Anleitung für die Nutzung von Tampons. Zusammen mit der Nachbarstadt Geldern ist Kevelaer eine der ersten Kommunen im Kreis Kleve, die die Hygieneautomaten testet.

v.l.: Christoph Feldmann (Schulleiter Gesamtschule), Christiane Peulen (Gleichstellungsbeauftragte), Verena Rohde (Leiterin Kevelaer Marketing), Stefan Reudenbach (Leiter ÖBS), Christina Diehr (Schulleiterin KvGG), Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, Nicole Lücke (stellv. Schulleiterin KvGG) und Cordula Mand (Schulsozialarbeiterin Gesamtschule)  Kevelaer bekommt Hygieneautomaten für ÖBG und Schulen

Ansprechpartner

Christiane Peulen

Öffentliche Begegnungsstätte

Bury St. Edmunds-Straße 7

47623 Kevelaer

Lena Brey

Wallfahrtsstadt Kevelaer (Rathaus)

Peter-Plümpe-Platz 12

47623 Kevelaer