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Ein Tag im Solegarten St. Jakob

Pressemitteilung vom 19.06.2020

Fertigstellung der Baumaßnahmen in Sicht

Ein neues Ausflugsziel bietet die Wallfahrtsstadt Kevelaer ab diesem Sommer. Die einzige, erschlossene Thermal-Solequelle am Niederrhein verschafft kühle, salzhaltige Luft.

Die letzten Bautätigkeiten am Empfangsgebäude sind in den kommenden Wochen abgeschlossen. Viele Kevelaerer Bürger treffen sich bereits an den Boule-Feldern, der Kneipp-Anlage, dem Gradierwerk und den Fitnessgeräten.

Ankommen und genießen

„Gesund an Leib und Seele“- dieses Motto charakterisiert die Angebote im Solegarten St. Jakob. Von weitem laden die Ruheliegen und Bänke entlang des Gradierwerkes zu einer Auszeit vom Alltag ein. Erzeugt wird hier eine Meeresbrise durch zwei 12 Meter hohe Schwarzdornwände, die sich in fünf Halbkreisen anordnen. Diese architektonische Form ist einer Muschel nachempfunden, die das Medium Wasser gradiert. Jetzt öffnet sich für den Besucher auch der Innenraum des Gradierwerks. Hier ist die Konzentration der salzhaltigen Luft noch um ein Vielfaches höher als im Außenbereich. Für den optimalen Effekt sucht man zunächst den kühlen Innenraum auf und schlendert entlang des Solebeckens. Bei heißen Temperaturen ist hier einer der angenehmsten Aufenthaltsorte in der Wallfahrtsstadt. Laut Empfehlung des Architekten, Peter Grund von GGS Architekten aus Kassel, spaziert der Gast anschließend im Außenbereich entlang des Soletellers und sucht sich dann eine Ruhebank zum Relaxen.

Wer fit genug ist, schließt einen zweiten Rundgang an und verspürt als Ergebnis ein wohliges Gefühl der Entspannung.

Besucherinformationen digital

Das weitere Bauwerk im Solegarten St. Jakob wird auf zwei Bildschirmen die Entstehungsgeschichte des Parks, touristische und kulturtouristische Informationen zur Wallfahrtsstadt und zum Thema Pilgern zeigen. Wer sich Zeit für seinen Besuch im Solegarten St. Jakob nimmt, der kann sich weit über eine Stunde durch die unterschiedlichen digitalen Magazine zappen. Für jüngeres Publikum steht ein „Mini-Kurz-Kino“ auf dem Fußboden bereit. Bei Berührung mit dem Fuß bewegt sich etwas. Die Informationen zum Solegarten St. Jakob - praktisch spielerisch „zum Betreten“.

Zwei Toiletten und eine behindertengerechte Toilette sind frei vom Außenbereich zugänglich.

Als Clou des „schwebenden“ Empfangsgebäudes wächst eine Baumkrone aus dem Dach, als „natürlicher“ Eyecatcher innerhalb der schlichten Glas- und Betonfronten, die an drei Wänden mit Lärchenholz verkleidet sind. Voraussichtlich zu Beginn der vierwöchigen Veranstaltungsreihe „Atempause im August“, die bereits seit drei Jahren auf der Hüls stattfindet und ab dem 13. Juli 2020 verschiedene sportliche und entspannende Kurse anbietet, wird das Empfangsgebäude für den Besucher zugänglich sein.

Rast am Quellenhäuschen

In unmittelbarer Nähe zum Empfangsgebäude steht das Quellen- oder auch Brunnenhäuschen. Hier ist der Ort, der als Ursprung das neue Ausflugziel in Kevelaer erst möglich machte.

Als kleines Pendant zum großen Gradierwerk ist unter der Holzkonstruktion die „Quelle der Gesundheit“ zu finden, sofern man Heilquellen einen gesundheitsförderlichen Aspekt zugesteht.

Kevelaers Bodenschatz wurde 1994 in 553,5 Meter Endteufe gefunden. Zwei Zeitzeugen berichten über die Aufregung, die es am 05.12.1994 gab, als das Wasser auf der Hüls am Bohrturm sprudelte. Der eine war als verantwortlicher Ingenieur für die Bohrarbeiten vor Ort dabei. Der andere fuhr als Mitarbeiter der Stadt, vom Stadtdirektor Paal persönlich beauftragt, die kostbaren Wasserproben direkt zur Analyse nach Aachen zum Analyse-Institut.

Nach 25 Jahren steht nun der Ingenieur Dr. Leichtle stolz am Quellenhäuschen und freut sich über das Resultat, als er kürzlich den Solegarten St. Jakob besuchte.

Sinne erwecken

Duftende Blumen und Kräuter bringen Farbtupfer, die als gestaltete Areale in die Rasenflächen eingebettet sind. Das Highlight ist sicherlich der klein aber fein angelegte Bibelgarten mit Pflanzen, die in den dargestellten biblischen Geschichten eine wichtige Rolle spielen, wie z.B. Senfpflanzen, Schilfgräser, der Apfelbaum oder aber der Judasbaum. Anschaulich erzählt Pfarrerin Karin Dembek aus Kevelaer, bei einem mit der Kamera begleiteten Spaziergang durch den Bibelgarten, die Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament. Das Video ist später im Empfangsgebäude auf dem Monitor zum Solegarten abrufbar.

Eine weitere sinnliche Empfindung verspürt jeder, der sich über den geschlängelten Barfußpfad nacktfüßig traut – Tannenzapfen, getrommelte Glasstückchen, Sand, Holzbalken sowie Rindenmulch, um nur einige „Hürden“ zu nennen.

Beim sich anschließenden Wassertreten im Kneipp-Becken verhilft das kalte Wasser zu einem Frische-Kick. Wer lieber die Socken anbehält, der krempelt sich die Ärmel hoch und taucht zunächst bis über den rechten Ellenbogen in das Armbecken ein und erst dann den linken Arm, bis über den Ellenbogen. Nach 30 Sekunden ist das erfrischende Armbad beendet und der Kreislauf angeregt. Die „kneippsche Tasse Kaffee“ nennt sich diese Wasseranwendung unter erfahrenen Kneippianern. Zum Gesundheitskonzept von Sebastian Kneipp sind ebenfalls Informationen auf dem Monitor im Empfangsgebäude abrufbar.

Mit oder ohne angeregtem Kreislauf ist ein Besuch am Fitnessparcours empfehlenswert. Verschiedene Bewegungsgeräte bieten die Möglichkeit, Muskeln und Faszien zu trainieren. Als Gruppe oder zu zweit powert man sich am angrenzenden Beachvolleyballfeld in einem Match aus oder aber besinnlich und konzentriert beim Boule-Spiel auf der Boule-Bahn.

Die angrenzende sowie örtliche Gastronomieszene erweitert den „Gesund an Leib und Seele-Tag“ im Solegarten St. Jakob mit dem Angebot an leckeren Salaten und Gemüsegerichten, damit die „Auszeit“ im Solegarten St. Jakob mit einer guten Ernährungsweise abgerundet ist.

Das Eröffnungsfest findet aufgrund der aktuellen Bestimmungen erst im kommenden Jahr statt. Der Solegarten St. Jakob bietet ausreichend Platz und Abstand für Jung und Alt von nah und von fern. Öffnungszeiten für das Gradierwerk und das Empfangsgebäude im Sommer: 8.30 Uhr bis 20 Uhr bei freiem Eintritt. Das Projekt Solegarten St. Jakob wird gefördert mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe „Atempause im August“ und den Angeboten und Führungen im Solegarten St. Jakob erhalten Interessierte unter www.kevelaer-tourismus.de oder unter Tel.: 02832 122-991.

Ansprechpartner

Birte Roebers

Wallfahrtsstadt Kevelaer (Rathaus)

Peter-Plümpe-Platz 12

47623 Kevelaer